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Autorenbildmarionhoeft

Ignorieren oder wie man am Hund vorbei kommuniziert





Immer wieder erlebe ich, dass Menschen das z.B. Anspringen ihres Hundes ignorieren. Die Logik dahinter soll sein, dass die Hunde auf diese Art und Weise lernen sollen, dieses aus unserer Sicht unerwünschte Verhalten abzulegen. Dem Hund soll durch das Wegdrehen von Frauchen oder Herrchen klar werden, dass sie das nicht möchten. Der Erfolg dieser Methode aber bleibt meist aus, ist sie doch meilenweit von einer gemeinsamen Kommunikation entfernt. 


Betrachten wir jegliche Verhaltensweisen der Hunde aus deren Sicht stellen wir schnell fest, dass alles Teil einer komplexen Kommunikation ist. Hunde kommunizieren körperlich und setzen auch eine facettenreiche Mimik und Gestik ein. Wenn sie etwas nicht möchten, kommunizieren sie das auch so. 


Das Ignorieren wurde von den Vermeidungsstrategien der Hunde auf unser menschliches Verhalten übertragen. Übersehen wurde dabei, dass Hunde zwar z.B. den Blick abwenden um Konfrontationen zu vermeiden, aber immer noch durch eine innere Präsenz ganz klar mitteilen, was Sache ist.


Auch wenn für viele Menschen das Anspringen lästig oder unerwünscht ist, sollte man sehen was ist. Nicht immer ist das Anspringen eines Hundes pöbeln. Häufig ist es eine Frage oder auch ein Hilferuf an seine Menschen. Dieses zu ignorieren schafft kein Vertrauen, sondern meist weitere Probleme in der Mensch-Hund-Beziehung. 


Wenn immer weiter an veralteten Methoden, die ursächlich für die heutigen Probleme zwischen Mensch und Hund sind, festgehalten wird, werden die Probleme weiter zunehmen. 


Haben wir den Mut, Altes loszulassen und neue Wege zu beschreiten. Lernen wir von Hunden wieder Kommunikation. Nur wenn wir klar, eindeutig und manchmal auch kompromisslos sind, werden sie uns verstehen und auch respektieren. 


Vor allem aber sollten wir uns von dem Gedanken befreien, dass Hund gleich Hund ist und alle nach einem bestimmten Muster funktionieren. Die Realität lehrt uns jeden Tag, dass dem nicht so ist.


Auch Hunde haben verschiedene Stärken, Schwächen und auch Kompetenzen. Es ist an uns zu lernen, mit ihren Eigenheiten und Besonderheiten umzugehen und zu erkennen, dass "Hundetraining" weniger mit Worten sondern sehr viel mit Energien zu tun hat.Dies kann gelingen aber „Erst wenn der Mensch sich ändert!".


Und bevor man beginnt, die wertvolle Lebenszeit von Mensch und Hund damit zu vergeuden, den Hunden Sitz und Platz beizubringen sollte man bedenken, dass Hunde sitzen und liegen können - und das ganz von alleine und ohne Befehl.



©️Marion Höft

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